Veranstaltungen | 17. Oktober 2021
Auch in diesem Jahr lud der Rotary Club Göppingen drei Mitglieder der Bank...Verbindung ein, um ein Wochenende lang über das Thema „Sinn finden im Beruf“ nachzudenken. Das “RYLA”-Seminar (Rotary Young Leadership Award) bietet dafür den perfekten Rahmen.
Bei RYLA stehen insbesondere die persönliche Entwicklung des Einzelnen und das Erfahrungslernen in der Gruppe im Vordergrund.
In einer überschaubaren Gruppe von Gleichgesinnten und mit anregenden Impulsen, Gruppen- und Einzelarbeiten und Diskussionen konnten wir von erfahrenen Führungskräften, Unternehmern, Künstlern und vielen mehr lernen.
Tag 1
Im Tagungshotel Seminaris in Bad Boll starteten wir mit einem Nachmittagskaffee die Kennenlernphase unter den Teilnehmern. Dabei wurden die breiten beruflichen und persönlichen Hintergründe deutlich. Das Bankenumfeld war dabei ebenso vertreten wie Polizisten, Ärztinnen oder Ingenieure.
Das Seminar wurde mit einer kurzen Vorstellung der Organisation Rotary sowie des Rotary Clubs Göppingen eingeleitet. Dabei gingen wir auch auf die rotarischen Werte ein und erarbeitet in einer Gruppenarbeit unsere Wahrnehmung dieser im beruflichen Umfeld.
Bereits aus der ersten Übung ergaben sich zahlreiche Diskussionen und anregende Überlegungen.
“Ist es fair für alle Beteiligten?” – nach diesem Maßstab würden wohl alle Führungskräfte heute handeln wollen. Doch wieso sieht die unternehmerische Praxis oft anders aus?
Dabei haben wir immer wieder den Blick auf den betrieblichen und privaten Wertekompass geworfen. Unternehmen und ihre Mitarbeitenden identifizieren sich heute stärker als früher mit ihren Werten. Diese stets im Bewusstsein zu halten, hilft, bessere Entscheidungen zu treffen – ob im Hinblick auf die eigene Berufswahl oder im Unternehmen.
Auch der Bereich “Unternehmenszweck und oder das Wohl aller” war einer der Themen, welche in diesem Zusammenhang konstruktiv diskutiert wurden. Wie wird diese These in der Realität gelebt und umgesetzt? Hierbei hatte sich herauskristallisiert, dass das eine nicht ohne das andere kann und das Wohl aller den Unternehmenszweck erbringen oder steigern kann. Diese These steht jeweils in Abhängigkeit der Größe des Unternehmens, der Branche und dem Erleben und Vorleben der jeweiligen Führungskraft.
Eine besondere inhaltliche Qualität erreichten die Diskussionen insbesondere durch die zahlreichen Gäste und Referenten des Seminars. Darunter die oberste Führungsspitze schwäbischer Mittelständler, eine erfahrene Psychotherapeutin, Agenturinhaber, Künstler und erfolgreiche Buchautorinnen. Die jungen Teilnehmer konnten somit Eindrücke aus den unterschiedlichsten Lebensläufen gewinnen.
Das Abendprogramm bestand aus einem ausführlichen Abendessen und dem obligatorischen Besuch der hoteleigenen Kegelbahn. Spätestens jetzt war das Eis auch unter allen Teilnehmern gebrochen und wir freuten uns auf weitere inspirierende Gespräche am Samstag.
Tag 2
Der zweite Tag beginnt nach einem gemeinsamen Frühstück im Hotel mit einer Gruppenarbeit zum Thema, was Sinn für die Teilnehmer im beruflichen und privaten Umfeld ausmacht. Im Format eines World Cafés wurden dann alle Ergebnisse zusammengetragen und vorgestellt, wobei über alle Gruppen hinweg besonders ein gemeinsames Werteverständnis, Zusammenhalt und Gemeinschaft und klare Zielsetzungen als sinnstiftend empfunden wurden.
Im Anschluss fanden Kurzimpulse zu verschiedenen Facetten von Sinn durch Impulsgeber aus den Bereichen Psychologie, Innovation, Unternehmertum und Pädagogik statt. Dabei konnte im Nachgang wieder in kleineren Gruppen mit den Impulsgebern über Thesen und Inhalte intensiv diskutiert werden.
Nach dem gemeinsamen Mittagessen stand dann sicher eines der Highlights des Wochenendes an. Manuel Eickers, ein ehemaliger Bundeswehrsoldat, der drei Einsätze in Afghanistan als Führungskraft begleitet hat, hält einen sehr eindrücklichen Vortrag über Leadership in Extremsituationen. Dabei zeigt er anhand von konkreter Beispiele aus seiner Zeit in Afghanistan, was es für eine Führungskraft bedeutet, wenn Fehler auch über Leben und Tod entscheiden können, welche Werte ein Team wirklich zusammenschweißen und welche Learnings ganz konkret auch in jedes Wirtschaftsunternehmen übernommen werden können. Der Vortrag mit all seinen Einblicken in den Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr hinterlässt – wie sich in der längeren Fragerunde nach dem Vortrag zeigt – bei den Teilnehmern einen bleibenden Eindruck.
Zum Abschluss des Tages geht es dann wieder zum gemeinsamen Abendessen. Man merkt, dass die Gruppe über die letzten 1 ½ Tage schon stark zusammengewachsen ist und der Abend endet mit einigen Drinks im Restaurant und ein paar Runden auf der Bowlingbahn des Hotels.
Tag 3
Der dritte und letzte Tag beginnt mit einer Podiumsdiskussion. Die Teilnehmer hatten dabei die Chance, den Podiumsgästen Fragen rund um die Themen Sinn, Leadership, Werte und Unternehmenskultur zu stellen. Dabei besuchten uns hochkarätige Gäste aus dem Rotary Club Göppingen und decken mit dem Musiker “Sibbi” von ITCHY, dem Polizeipräsidenten Thomas Berger, einer Ökosystem Architektin und Leadership-Expertin Dr. Julia Duwe, sowie dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden von Festo Dr. Eberhard Veit die verschiedensten Bereiche ab. Zwischen den Gästen und den Teilnehmern entwickelt sich so ein dynamischer Austausch, der zur Selbstreflexion anregt und einige Learnings besonders für junge aufstrebende Führungskräfte mit sich bringt.
Das Seminar endet nach der Podiumsdiskussion mit der Verleihung von Teilnehmerzertifikaten an die gesamte Gruppe und einem letzten gemeinsamen Mittagessen bevor es wieder auf dem Heimweg geht.
Fazit:
Das RYLA Seminar war für uns ein großartiges Wochenende voller neuer Erfahrungen, Kontakte und Inspirationen. Vielen Dank an für die Organisation an die Rotarier aus Göppingen und besonders Wiltrud Pekarek, die das Seminar geleitet hat. Durch die Vorträge konnten wir von vielen verschiedenen Persönlichkeiten spannende Impulse für unser eigenes Leben in Beruf und Freizeit mitnehmen. Die Gruppendynamik hat sich über das gesamte Wochenende immer weiter entwickelt und wir konnten gerade durch die vielen unterschiedlichen Lebensläufe im Teilnehmerfeld an einigen Stellen weit über den Tellerrand schauen. Als Highlight ist dazu aber auch der generationenübergreifende Austausch mit den Rotariern zu nennen, den wir als sehr wertvoll empfunden haben. Wenn es an etwas gefehlt hat, dann war es die Zeit, um noch tiefer in die Gespräche mit den Rotariern und in der Gruppe einzusteigen und Themen noch ausführlicher zu diskutieren. Wir können das Seminar so aber in jedem Fall weiterempfehlen und hoffen, dass es noch viele weitere Jahre Teilnehmer der Bank...Verbindung bei RYLA geben wird.