Umfrageergebnisse

Influencermarketing in der Finanzbranche

Instagram, Facebook und Co. sind heutzutage aus dem Leben vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Besonders in Zeiten, welche durch die Coronavirus-Pandemie geprägt sind, lässt sich durch die sozialen Netzwerke die Beziehung zu Freunden und Bekannten trotz Kontaktbeschränkungen aufrechterhalten. Doch nicht nur dafür, sondern auch zur Inspiration und als Informationsquelle dienen diverse Plattformen im Netz. Dabei sind Influencer meist schwer zu umgehen, da sie sich einer immer höheren Bekannt- und Beliebtheit erfreuen. Noch recht am Anfang stehen dabei Informationen zum Finanzwesen und zur Geldanlage.

Im Rahmen meiner Bachelorarbeit mit der Thesis „Absatz von Hebelprodukten – Welche Möglichkeiten bietet die Zusammenarbeit mit Influencern zur Erschließung effizienter Vertriebswege?“ habe ich unter anderem untersucht, ob der Einsatz von Influencermarketing in der Finanzbranche sinnvoll ist und aufgezeigt, wie dieser gestaltet werden sollte. Hierfür wurde eine Umfrage durchgeführt, bei welcher 265 vollständige Teilnahmen generiert werden konnten.

Eine Erkenntnis ist, dass Influencer nicht unbedingt immer auch als welche gesehen werden. Das ist auf die nichtexistierende einheitliche Definition zurückzuführen. Auch die befragten Influencer im Finanzbereich bezeichnen sich lieber als Experten zu bestimmten Themengebieten. Dahingegen äußerten mehrere Teilnehmer der Umfrage, dass sie Influencer jedoch konträr zu Experten sehen und daher kritisch betrachten. Da die Bezeichnung oftmals etwas negativ behaftet ist, sollten die Kreditinstitute, welche bereits mit solchen Persönlichkeiten zusammenarbeiten, diese lieber (weiterhin) als Experten bezeichnen. Allerdings zeigt die Abb. 1, dass die Mehrheit der Befragten sich von dem Influencermarketing am meisten angesprochen fühlt. Interessant ist auch, dass diese Werbeform von Teilnehmern aus nahezu jeder Altersklasse als sehr ansprechend empfunden wird. Somit kann dadurch eine große Menge an Kunden und potenzieller Käufer erreicht werden. Zudem ist erkennbar, dass die klassischen Werbeformen wie Print-, Radio- und TV-Werbung nach wie vor beliebt sind und daher nicht abgeschrieben werden sollten. Nicht zu vergessen ist das Social Media Marketing auf dem dritten Platz, weshalb sich eine Kombination mit dem Influencermarketing anbietet. Ein Beispiel ist die Erstellung eines Instagram-Accounts, auf welchem verschiedene Experten aus der Finanzbranche regelmäßig Beiträge veröffentlichen. Das können zum Beispiel Marktausblicke sein oder das Aufzeigen von Grundlagen, welche besonders die jüngere Zielgruppe interessiert.

Abb. 1: Ansprechende Werbeformen

Dass das Werben mit Influencern auch bei Kapitalmarktprodukten effektiv ist und stärker betrieben werden sollte, zeigt die Abb. 2. Denn mehr als ein Drittel der Befragten hat bereits schon solch ein Produkt aufgrund der Empfehlung oder Nennung von Influencern erworben. Dafür ist jedoch ein Vertrauensverhältnis ausschlaggebend. Die beiden wichtigsten Kriterien sind hierbei die Fähigkeit, Erfolge nachweisen zu können und die berufliche Erfahrung in der Finanzbranche. Die Abb. 3 zeigt zudem weitere relevante Kriterien, auf welche bei der Akquise von Influencern geachtet werden sollte.

Abb. 2: Kaufentscheidungen aufgrund von Influencern

Somit lässt sich festhalten, dass das Influencermarketing sehr effektiv ist und sicherlich in den kommenden Jahren noch weiter an Bedeutung gewinnen wird. Daher sollten auch Banken bereits zum jetzigen Zeitpunkt dies erkennen und gezielt für sich nutzen.

Abb. 3: Kriterien für ein Vertrauensverhältnis

Jasmin Tur

DH Studentin
DZ BANK, Frankfurt am Main
DHBW Mannheim 2021