Veranstaltungen | 23. Juli 2020
Die Bank…Verbindung unterwegs auf den heimlichen Wahrzeichen der Landeshauptstadt
Bedingt durch Corona war es in letzter Zeit still geworden um die eigentlich so aktive Stuttgarter Regionalgruppe der Bank…Verbindung. Umso größer war die Freude, an einem sonnigen Dienstagabend Ende Juni die Sorgen der vergangenen Corona-Zeit für einige Stunden zu vergessen und bei einer besonderen Stadtwanderungen unter freiem Himmel eine einzigartige Kombination aus Natur, Kultur und Stuttgarter Stadtgeschichte zu genießen.
„Wenn Stuagert koine Stäffele hätt, no wärs koi Stuagert meh.“ Das wusste schon der Mundartdichter Friedrich E. Vogt. Dass es in Stuttgart so viele Stäffele gibt, hängt mit der Topografie der Landeshauptstadt zusammen. Seit dem 12. Jahrhundert wurde in den Steillagen am Neckar Weinbau betrieben. Um die Hänge zu bewirtschaften, wurden Staffeln angelegt. Im 19. Jahrhundert legte Stuttgart deutlich an Einwohnern zu. Der Kessel wurde zu eng, man wich mit der Bebauung auf die Hänge aus – die Halbhöhe war geboren.

Unser Weg führte uns von unserem Treffpunkt am Marienplatz in Richtung Karlshöhe und wir mussten nicht lange warten, bis wir schon auf die erste Staffel trafen. Unter anderem erwartete uns mit der Willy-Reichert-Staffel mit 408 Stufen das längste Stäffele der Stadt, auf dem wir vorbei an imposanten Villen aus der Zeit der Industrialisierung und weniger beeindruckenden Nachkriegsbauten dem höchsten Punkt unserer Tour entgegenstiegen. In direkter Nachbarschaft hat übrigens auch der zweite Teil des Schwaben-Duos „Häberle und Pfleiderer“, Oscar Heiler, seine in Stufen gegossene Ehrung bekommen.
Auf der Karlshöhe wurden wir für unsere Anstrengungen mit einem unbezahlbaren Blick auf die Innenstadtbezirke West, Nord und Mitte belohnt. Wir gönnten uns einige Minuten Pause, bevor es mit frischem Elan zurück in den Kessel ging.
Den Aufstieg auf der anderen Seite sparten wir uns und gönnten uns eine Fahrt mit einem weiteren Wahrzeichen Stuttgarts, der 1884 eröffneten Zahnradbahn, liebevoll auch Zacke genannt. Neben der Zugspitzbahn, der Wendelsteinbahn und der Drachenfelsbahn ist sie eine von nur noch vier Zahnradbahnen in Deutschland und dient als Einzige dem regulären öffentlichen Personennahverkehr.
Nicht minder beindruckend war der anschließende Blick vom Santiago de Chile Platz auf die abendgerötete Stadt. Auch hier gönnten wir uns ausreichend Zeit, den Blick zu genießen, bevor wir uns – vorbei an der Sternegastronomie Wielandshöhe und der beeindruckenden Architektur der Stuttgarter Hanglagen –zurück auf den Weg zum Marienplatz machten, bereits dem Ende der Tour entgegen. Selbstverständlich – wie könnte es in Stuttgart auch anders sein - auf namhaften Stäffele!