Veranstaltungen | 12. Oktober 2019
Die Denk…Fabrik in neuer Formation zu einem aktuellen Thema: „Nachhaltigkeit“. Wir hatten drei Referenten die aus sehr unterschiedlichen Blickrichtungen das Thema „Nachhaltigkeit“ und „Bank“ verbanden, den Auftakt machte Jan Pesch von der GLS Bank Stuttgart.
Nach einer Vorstellung der GLS Bank als weltweit erste Bank mit ökologischer Ausrichtung, die ursprünglich nur als Mittel zum Zweck zur Finanzierung einer Waldorfschule gegründet wurde (und ja: Ein gewisser Anteil der Mitarbeiter/innen hat auch heute noch einen solchen Bildungshintergrund) schwenkten wir zur GLS Bank heute. Die Bank als Genossenschaft mit rd. 250.000 Kunden deutschlandweit aktiv. Die GLS ist stark in Metropolen vertreten, hier befinden sich auch die 8 Filialen der Bank – da kommt manch Volksbank auf mehr Filialen in einer baden-württembergischen Kleinstadt. Die Kunden leben oft in Städten, den größten Zulauf hat die Bank bei jungen Kunden (20-30) – welche Bank schafft es schon da aktiv neue Kunden an Land zu ziehen neben N26? Die Kunden sind Überzeugungstäter, wo sonst wird bei einer Genossenschaft diskutiert, die Dividende zu streichen, damit ökologisch-soziale Projekte gefördert werden können? Die Kunden sind aber auch überzeugte Kunden. Marketing-Aktionen, kostenlose Leistungen etc. sind nicht das Argument der GLS Bank, einer Bank die laufend Kunden gewinnt.
Spannend war zu sehen, wie transparent die Bank umgeht. So werden alle gewerblichen Kredite mit Nennung des Kreditnehmers veröffentlicht. Bevor ein Kredit vergeben wird, beginnt eine intensive Kreditanalyse des Kunden: Die gesamte Lieferkette wird durchleuchtet auf Basis ökologisch-sozialer Kriterien. Der Großteil potentieller Kredite wird so aussortiert.
Im Privatkundensegment überwiegt der Gamification-Ansatz: Der Kunde wählt aus 7 Kategorien in welchem Bereich die GLS Bank Kredite vergeben soll. Der Kunde bekommt ein Tool für die Wirkungstransparenz seines Produktportfolios, je mehr desto besser – auch für die GLS Bank.
Alle: Die Bank, die Kunden und die Mitgliedern eint die zentrale Frage nach der Wirkung des Geldes – ein spannender Ansatz.